Pharmakogenetik als Basis neuer Therapiekonzepte

2003 
Pharmakogenetik als Teilgebiet der Klinischen Pharmakologie befasst sich mit dem Einfluss genetischer Faktoren auf die Arzneimittelwirkung. Durch Berucksichtigung der individuellen erblichen Eigenschaften des jeweiligen Patienten sollen die Dosis und auch die Art des Arzneimittels quasi nach Mas dem Patienten angepasst werden. Die Pharmakogenetik verhilft dem therapeutischen Vorgehen des Arztes zu mehr Stringenz. Gegenwartig weitaus am besten belegt ist der Zusammenhang zwischen unterschiedlichem Dosisbedarf und genetischen Polymorphismen in arzneimittelmetabolisierenden Enzymen, wie z. B. dem Cytochrom P450 (CYP) 2D6 oder CYP2C19, oder in den Arzneimitteltransportern wie dem P-Glykoprotein. Bei reduzierter Aktivitat dieser Enzyme oder Transporter sind bei unveranderter Dosis vermehrt Nebenwirkungen zu erwarten, der Therapieerfolg kann aber auch aufgrund hoherer Konzentrationen verbessert sein. So ist die Eradikationstherapie bei Ulcus ventriculi und duodeni mit Protonenpumpenhemmern erfolgreicher bei Tragern einer Defizienz von CYP2C19. Auch die Effektivitat der Arzneimittelwirkung am Wirkort (z.B.Rezeptor) unterliegt genetischen Einflussen. So konnen in manchen Fallen Responder und Non-Responder einer spezifischen Arzneitherapie durch genetische Untersuchungen erkannt werden. Erste pharmakogenetische Teste sind bereits auf dem Markt erhaltlich.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    40
    References
    6
    Citations
    NaN
    KQI
    []