Schmerzprävalenz und Schmerzintensität bei Kindern und Jugendlichen in einem österreichischen Krankenhaus

2010 
PROBLEMSTELLUNG: Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen im Krankenhaus werden laut Ergebnissen von Studien oft unterschatzt bzw. nicht erkannt. Fur Osterreich liegen keine epidemiologischen Daten zur Schmerzpravalenz und Ursache von Schmerzen in einer padiatrischen Gesamtpopulation vor. ZIEL: Mit dieser Untersuchung sollten die Haufigkeit, Starke und Ursachen von Schmerzen bei Kindern und Jugendlichen zwischen 5 und 17 Jahren an einem osterreichischen Universtatsklinikum dargestellt werden. METHODE: Die Datenerhebung erfolgte 2009 mittels halbstandardisierter Interviews auf sieben padiatrischen Stationen. Bei 200 Kindern und Jugendlichen wurden Schmerzpravalenz und Schmerzintensitat zum Zeitpunkt des Interviews sowie in den letzten 24 Stunden erfasst. Weiters wurde die Ursache der Schmerzen erhoben. ERGEBNISSE: Die Schmerzpravalenz in den letzten 24 Stunden vor dem Interview lag bei 79,5%. Fast die Halfte der Kinder und Jugendlichen (45,5%) gab Schmerzen zum Zeitpunkt des Interviews an. Die durchschnittliche Schmerzintensitat in den letzten 24 Stunden beschrieben 43% mit "mittelstark" oder "stark". Mehr als die Halfte der Probanden hatte als starkste Schmerzintensitat in den letzen 24 Stunden "mittelstarke" oder "starke" Schmerzen. Haufigste Schmerzursachen waren die Erkrankung (z.B. Pneumonie) oder eine operative Behandlung (z.B. Appendektomie). SCHLUSSFOLGERUNG: Das haufige Vorkommen von therapiepflichtigen Schmerzen weist auf Defizite im Schmerzmanagement hin. Durch ein effektives Schmerzmanagement konnen Kindern und Jugendlichen Schmerzen, insbesondere starke Schmerzen, erspart werden. Dies erfordert, dass Schmerzen erkannt, systematisch eingeschatzt und eine entsprechende Therapie durchgefuhrt wird.
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