Selbstberichtete Krebserkrankungen in der NAKO Gesundheitsstudie: Erfassungsmethoden und erste Ergebnisse

2020 
In der NAKO Gesundheitsstudie liegen die Daten zu selbstberichteten Krebserkrankungen der ersten Halfte der Teilnehmenden vor. Beschreibung der Methoden zur Erfassung selbstberichteter Krebserkrankungen und Tumorlokalisationen in der NAKO und Darstellung erster Ergebnisse. In einem computergestutzten, standardisierten personlichen Interview wurden 101.787 Teilnehmende (54.526 Frauen, 47.261 Manner) gefragt, ob bei ihnen jemals eine Krebserkrankung (bosartiger Tumor einschlieslich in situ) arztlich diagnostiziert wurde und wie viele Krebserkrankungen sie hatten. Anhand einer Liste wurde die Tumorlokalisation erfragt. Absolute und relative Haufigkeiten von Selbstangaben zu Krebserkrankungen insgesamt und einzelnen Tumorlokalisationen wurden berechnet und mit krebsregisterbasierten Daten verglichen. Eine arztlich diagnostizierte Krebserkrankung wurde von 9,4 % der Frauen und 7,0 % der Manner berichtet. Von den Personen, die eine Krebserkrankung berichteten, gaben 88,3 % der Teilnehmenden an, nur eine Krebserkrankung gehabt zu haben. Bei Frauen war die haufigste bosartige Krebserkrankung Brustkrebs, gefolgt von Gebarmutterhalskrebs und malignem Melanom, bei Mannern Prostatakrebs, gefolgt von malignem Melanom und Darmkrebs. Beim Vergleich der Krebserkrankungen, die von 45- bis 74-jahrigen NAKO-Teilnehmenden in den letzten funf Jahren berichtet wurden, mit krebsregisterbasierten 5‑Jahres-Pravalenzen wurden fur die meisten Tumorlokalisationen in der NAKO niedrigere relative Haufigkeiten beobachtet. Vergleichsweise haufiger traten das maligne Melanom sowie Gebarmutterhalskrebs und Leberkrebs bei Frauen und Harnblasenkrebs und Brustkrebs bei Mannern auf. Die NAKO ist eine reichhaltige Datenbasis fur die zukunftige Untersuchung inzidenter Krebserkrankungen.
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