Uterusruptur nach Sectio caesarea bei Plazenta percreta

2014 
Hintergrund: Eine Uterusruptur speziell bei Zustand nach Sectio caesarea ist eine gefurchtete Komplikation, mit Einfluss auf Morbiditat und Mortalitat von Mutter und Kind. Bei Zustand nach Plazenta accreta/increta/percreta und Zustand nach Uterusperforation erhoht sich das individuelle Risiko und kann zu dem nachfolgend beschriebenen klinischen Ereignis fuhren. Die Evidenz bzgl. des Nutzens sonografischer Verlaufskontrollen der Uteruswanddicke wird kontrovers diskutiert (Rozenberg, Lancet 1996). Fallbeispiel: Eine 23-jahrigen II-Gravida, I-Para stellte sich in der 32+6. SSW routinemasig bei bisher unauffalligem Schwangerschaftsverlauf bei ihrem ambulantem Gynakologen vor. Bei Z.n. sekundarer Sectio mit 36+2 SSW e.m. (Indikation Pathologisches CTG in EP, Plazenta percreta mit iatrogener Uterusperforation bei Curettage im rechten Tubenwinkel) bot die beschwerdefreie Schwangere mit 34 SSW folgenden Status: CTG unauffallig, Uterotomienarbe sonographisch unauffallig. Nebenbefundlich stellte sich eine Rupturstelle mit Fruchtblasenprolaps mit fetalem Fuss in derselben im rechten Tubenwinkel dar. Die Schwangere hatte auf Nachfragen intermittierend einen leichten Druck im Bereich des Leberunterrandes verspurt. Die Patientin wurde per NAW sofort in die Universitatsfrauenklinik Dresden verlegt. Hier wurde sonografisch die Dehiszenz des 2011 perforierten und ubernahten Tubenwinkel bestatigt und umgehend die Indikation zur Not-Sectio bei klinisch stummer Uterusruptur gestellt. Die Re-Sectio caesarea verlief unkompliziert. Das weibliche Neugeborene (Apgar: 09 – 09 – 09, NapH: 7,30) war lebensfrisch. Die Perforationsstelle im Fundusbereich/Tubenwinkel wurde angefrischt und konnte problemlos gedeckt werden ohne relevanten Blutverlust. Schlussfolgerung: Geburtshilfliche Notfallsituationen speziell bei Zustand nach Sectio caesarea und Curettage bzw. deren Komplikationen sind haufig klinisch stumm. Der Vorsorge dieser Population kommt eine besondere Rolle zu. Die sonografische Messung der Narbendicke erlaubt eine gewisse Validierung, wobei das Rupturrisiko mit abnehmender Wanddicke steigt.
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