Trabekulektomie versus Kanaloplastik – eine Kosten- und Aufwandsanalyse

2010 
Hintergrund: Bei chronischen Erkrankungen, wie dem Glaukom, sind die Gesamtkosten einer Behandlung relevant und werden durch den zunehmenden Kostendruck im Gesundheitswesen an Bedeutung gewinnen. Neue Therapieverfahren, wie die Kanaloplastik als neues interventionelles Verfahren, mussen nicht nur sicher und effektiv, sondern im Zeitalter der DRG-Bewertung auch kosteneffektiv anwendbar sein. Die Kanaloplastik wurde der Trabekulektomie (TE) in einer Kosten- und Aufwandsanalyse gegenubergestellt. Methode: In diesem retrospektiven konsekutiven Fallserienvergleich wurden verglichen: Gruppe I, 21 Augen von 21 Patienten, die im Jahre 2009 mit einer Kanaloplastik behandelt wurden. Gruppe II, 48 Augen von 42 Patienten, die in den Jahren 2001–2004 mittels TE mit Mitomycin C (MMC) versorgt wurden und eine intensivierte postoperative Betreuung erfahren haben. Analysiert wurden neben demografischen Daten die Dauer des stationaren Aufenthalts, Operationsdauer, Anzahl der Interventionen postoperativ sowie die Entwicklung des intraokularen Druckes (IOD) innerhalb der ersten 6 Monate postoperativ. Ergebnisse: In Gruppe I lag die Dauer des stationaren Aufenthalts bei 5,3 ± 0,8 (SD) Tagen (d) und in Gruppe II bei 10,7 ± 2,8 d. Die OP-Dauer betrug in Gruppe I 77 ± 14 min und in Gruppe II 48 ± 11 min. Im Mittel erfolgten in Gruppe I 2,8 ± 1 Nachkontrollen, in Gruppe II 6 ± 1,5. Der praoperative IOD betrug im Mittel in Gruppe I 28,75 ± 9,6 mmHg, in Gruppe II 34,5 ± 13,4 mmHg und konnte postoperativ auf 12,8 ± 3,3 mmHg in Gruppe I und 10,3 ± 4,5 mmHg in Gruppe II gesenkt werden. In Gruppe I erfolgten innerhalb der ersten 6 Monate insgesamt 4 Interventionen ohne stationare Wiederaufnahmen. In Gruppe II wurden 107 Masnahmen mit elf stationaren Wiederaufnahmen erforderlich. Die mittleren stationaren Kosten betrugen 821,5 € in Gruppe I und 1658,5 € in Gruppe II. Die Gesamtkosten lagen bei 2379,6 € fur die Kanaloplastik und bei 2733,6 € fur die TE. Schlussfolgerung: Beide Verfahren konnten den postoperativen IOD effektiv senken. Die TE erforderte dabei verlangerte stationare Verweilzeiten, deutlich mehr Wiederaufnahmen und haufigere Nachkontrollen und erwies sich damit als kostenintensivere und aufwendigere Prozedur als die Kanaloplastik.
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