Nachhaltigkeit und Resilienz. Zukuenftige Kriterien bei der integrativen Bewertung von Bruecken / Sustainability and resilience. Future criteria for the integral assessment of bridges

2014 
Der Beitrag befasst sich mit verschiedenen Aspekten der Bewertung von Infrastrukturbauwerken, wobei Bruecken im Vordergrund stehen. Neben dem Kriterium "Nachhaltigkeit" wird dabei das international schon gebraeuchliche Kriterium "Resilienz" eingefuehrt. Die integrative Bewertung von Infrastrukturbauwerken verwendet einen ganzheitlichen Ansatz unter Einbeziehung von Auswirkungen ueber den gesamten Lebenszyklus. Auch in Deutschland werden derzeit verschiedene Aktivitaeten zur Entwicklung von Nachhaltigkeitsbewertungen und -analysen fuer Brueckenbauwerke erarbeitet. Fuehrt man in diese Betrachtungen auch nicht bauwerksbezogene (soziale) Konsequenzen im Lebenszyklus ein, gelangt man zu dem vor allem international entwickelten Ansatz der Resilienz. Der Begriff stammt aus der Psychologie und wurde zuerst im Bereich der Oekologie in den 1970er Jahren verwendet. Die heute gebraeuchliche Definition besagt, dass die Resilienz massgeblich durch zwei Aspekte beinflusst wird: Faehigkeit einem Extremereignis zu widerstehen und Faehigkeit, nach einem Schadensereignis den urspruenglichen Zustand schnell wiederherstellen zu koennen. Es ist sofort erkennbar, dass vor allem die Beruecksichtigung der schnellen Wiederherstellung eine deutliche Erweiterung gegenueber der Forderung einer ausreichenden Robustheit des Bauwerks bei dem Nachhaltigkeitsansatz mit sich bringt. Die Resilienz umfasst technische, soziale, oekonomische und organisatorische Aspekte. Daraus ergeben sich drei wesentliche Anforderungen an Bruecken: erhoehte Zuverlaessigkeit, geringe Auswirkungen von Schaeden und schnelle Wiederherstellung. Die Konzepte der Nachhaltigkeit und der Resilienz basieren auf einem Lebenszyklusansatz. Sie beziehen sich jedoch auf unterschiedliche Arten von Einwirkungen. Nachhaltigkeitsberechnungen basieren auf Degradationsmechanismen, waehrend die Grundlage von Resilienzuntersuchungen Extremereignisse sind. Beide Konzepte weisen jedoch eine Reihe von Gemeinsamkeiten und Schnittstellen auf, die erlauben, sie zusammenzufuehren und fuer eine integrative Bewertung zu verwenden. Exemplarisch werden die dargestellten Konzepte auf zwei Stahlverbundbruecken angewendet. Dabei fliessen in die Nachhaltigkeitsuntersuchungen auch externe Effekte ein und bei den Resilienzuntersuchungen werden die indirekten Kosten bei Wiederherstellung, im Beispiel infolge Erdbebeneinwirkungen, mit in die Betrachtung einbezogen. Es zeigt sich, dass externe Effekte und indirekte Kosten einen massgeblichen Einfluss auf das Berechnungsergebnis haben koennen. ABSTRACT IN ENGLISH: For 10 years, the term sustainability is very topical in Germany regarding the assessment of engineering structures, e.g. bridges. Several German assessment approaches have been developed for the life-cycle analysis of bridges. Simultaneously the term resilience gains in importance, especially internationally. Resilience covers direct and indirect social impacts in the case of the occurrence of an extreme event (earthquakes, flooding, storms etc.) during the life-cycle of infrastructures. Until now, both concepts have been developed by different research disciplines and often the disciplines do not recognize each other. The analysis of both concepts shows many common issues, e.g. integration of social and economic aspects, inclusion of the complete life-cycle and decision support during the design stage of bridges. The article introduces both concepts resilience and sustainable development, shows the state of the art and presents common grounds and differences. By means of a numerical example the basis of an integral assessment is illustrated and the criteria to be applied are emphasized. (A)
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []