Elektromyographische und mechanische Aktivität des Dünndarm-Pouches im Tierexperiment

1998 
Fur Patienten mit Colitis ulcerosa oder familiarer Polyposis coli ist die totale Entfernung des Dick- und Enddarmes in Hinblick auf die bereits in jungen Jahren stark erhohte Karzinominzidenz unumganglich. Therapie der Wahl war fur diese Patienten lange Zeit die Proktokolektomie mit Anlage eines kunstlichen Dunndarmausgangs. Dies beinhaltete enorme soziale und psychische Probleme fur die meist jungen Patienten. Mit der ileoanalen Pouchanlage gibt es nun seit etwa 15 Jahren eine Operationstechnik mit der Moglichkeit der Kontinenzerhaltung. Sie ist allerdings noch mit funktionellen Problemen behaftet, die einer weiteren Abklarung bedurfen. Etwa 10% bis 30% der so operierten Patienten leiden an gelegentlichem oder permanenten Stuhlschmieren, imperativem Stuhldrang oder Inkontinenz [1, 2, 3]. Neben der analen Sphinkterfunktion und anderen Faktoren [4, 5] wird die Eigenmotilitat des Pouches als mogliche Ursache schlechter funktioneller Ergebnisse diskutiert [5, 6]. Bezuglich des Pathomechanismus dieser funktionellen Storungen liegen bisher wenig gesicherte Ergebnisse vor. Bei den ublichen Operationstechniken wird der Dunndarmpouch unter der Vorstellung der Verbesserung der Reservoirfunktion aus gegenlaufigen Schlingen gebildet [8]. Objektive Daten, die dies belegen, liegen allerdings nicht vor. Es fehlt bisher jede Information uber die Synchronisation der Muskelkontraktionen innerhalb des Pouches. Aus den Untersuchungen von Stryker et al. am Menschen ist bekannt, das der Dunndarmpouch eine dem Rektum vergleichbare Kapazitat und Compliance besitzt [9].
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