AID(„automated insulin delivery“)-Systeme in der Diabetologie

2021 
Insulinpumpen und Glukosesensoren konnen laut Registerdaten die Diabetestherapie verbessern sowie die Rate akuter Komplikationen reduzieren. In der padiatrischen Diabetologie ist daher die Nutzung mindestens eines dieser technischen Gerate Standard. Deren Kombination macht Systeme zur automatischen Insulinabgabe („automated insulin delivery“ [AID]) moglich. Viele AID-Systeme wurden in klinischen Studien getestet und erwiesen sich als sicher und effektiv. Die Versorgungsituation in Deutschland jedoch lasst derzeit nur ein System als Verordnung bei Versicherten der gesetzlichen Krankenversicherungen zu, und Kinder unter 7 Jahren konnen damit derzeit nicht versorgt werden. Grunde hierfur sind gesetzliche Hurden und die mangelnde Zertifizierung durch die Hersteller. Die CE-Zertifikate konnen zudem zu Problemen bei der Insulinverordnung fuhren. Open-Source-Systeme sind nicht geprufte Varianten, um bestehende regulatorische Verhaltnisse zu umgehen. Deren Anwendung geht mit Risiken sowohl fur Nutzer als auch Verordner einher. Fur ihren dauerhaften Einsatz mussen sowohl Anwender als auch Behandler uber fundierte Kenntnisse der Eigenschaften der einzelnen AID-Systeme verfugen. Zur Evaluation der AID-Therapie sind die metrischen Daten der Glukosesensoren, die „time in range“ und der Glukosemanagementindex die anerkannten und geeigneten Parameter, da sie eine Beratung auf Basis der reellen Werte aus dem Alltag der Menschen mit Diabetes zulassen. Da alle Glukosesensoren uber Cloud-basierte Software ausgelesen werden oder die Daten direkt automatisch ubermitteln, ist hiermit die ideale technische Grundlage fur eine telemedizinische Betreuung geschaffen, die noch der Ausgestaltung bedarf.
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