Rezidivprophylaxe beim diabetischen Fußsyndrom: Richtige Nachsorge ist gute Vorsorge

2020 
Das diabetische Fussyndrom ist eine chronische, nicht heilbare Erkrankung mit einer Rezidivrate von 40 % im ersten Jahr und von 65 % nach 3 Jahren. Das Vollbild einer peripheren Neuropathie resultiert regelhaft im vollstandigen Verlust meist aller sensiblen Qualitaten wie Oberflachen- und Tiefensensibilitat, Schmerz- und Temperaturempfinden. Hinzu kommen motorische Storungen mit muskularen Dis- und Imbalancen, die zu plantaren Druckerhohungen an der Fussohle und Deformitaten fuhren. Trockene Haut ist die Folge von Beeintrachtigungen des vegetativen Nervensystems mit vollstandigem Verlust der Schweissekretion. Diese Storungen sind nicht reversibel, sodass versucht werden muss, sie mit geeigneten Mitteln zu kompensieren. Den betroffenen Patienten sind diese Beeintrachtigungen zumeist nicht bewusst oder sie werden negiert. Hier mussen Aufklarung und Schulung ansetzen. Die auf den jeweiligen Patienten zugeschnittene Schuhversorgung muss die Fuse vor Druckschaden von ausen schutzen. Die regelmasige podologische Komplexhandlung minimiert das Risiko typischer Druckschaden durch benachbarte Zehennagel oder evtl. vorhandene Schwielen. Bei der Halfte der Betroffenen liegt begleitend eine PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) vor. Diese muss ebenfalls uberwacht und ggf. auch therapiert werden. Das Gleiche gilt beim Vorliegen eines Charcot-Fuses. Diese vielfaltigen Probleme zeigen, dass das diabetische Fussyndrom eigentlich nur im interdisziplinaren Team suffizient behandelt werden kann.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    25
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []