Management und Outcome schwerster Extremitätenverletzungen

2016 
Schwerste Extremitatenverletzungen („mangled extremity“) gehen mit der Zerstorung von mindestens 3 von 4 Bereichen einer Extremitat (Knochen, Nerven, Gefase, Muskel- und Weichteile) einher und stellen eine interdisziplinare Herausforderung fur Arzte und Patient dar. Die Entscheidung pro oder kontra Extremitatenerhalt beruht auf verschiedenen Faktoren, die nur partiell in Scores abgebildet sind. Scoringsysteme [Mangled Extremity Severity Score (MESS), Predictive Salvage Index (PSI), Limb Salvage Index (LSI), Nerve Injury, Ischemia, Soft-tissue-contamination, Skeletal injury, Shock and Age (NISSA)] stellen lediglich eine Entscheidungshilfe dar, sie geben keine Aussage uber das funktionelle Outcome. Die primare Entscheidungsfindung ist daher interprofessionell und patienten- sowie situationsgerecht, also individuell zu treffen und sollte durch eine gute schriftliche und fotografische Dokumentation begleitet werden. Es zeigen sich Tendenzen eines besseren psychischen Outcomes bei Extremitatenerhalt als bei Amputation. Funktionelle Unterschiede hinsichtlich Mobilitat, Belastbarkeit und Funktion konnten auch langfristig nicht nachgewiesen werden. Letztlich muss stets bedacht werden, dass eine zunachst gefallte Entscheidung zum Extremitatenerhalt durchaus im Verlauf korrigierbar ist, der umgekehrte Fall jedoch nicht. Daher sollte im Zweifelsfall ein Erhalt angestrebt werden.
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