Komorbidität von depressiven Störungen und kardiovaskulären Erkrankungen Implikationen für Diagnostik, Pharmako- und Psychotherapie

2002 
Kontrollierte Untersuchungen und Metaanalysen zeigen, dass Depressionen und kardiovaskulare Erkrankungen nicht nur haufig gemeinsam auftreten, sondern dass depressive Erkrankungen einen eigenstandigen Risikofaktor fur die Entwicklung und Prognose einer koronaren Herzerkrankung (KHK) darstellen. Zwischen einer reaktiven Verstimmung im Sinne einer Anpassungsstorung und einer behandlungsbedurftigen depressiven Episode nach Myokardinfarkt zu unterscheiden, kann mit diagnostischen Unsicherheiten verbunden sein. Dennoch ist in beiden Fallen eine psychopharmakologische und psychotherapeutische Behandlung uberlegenswert. U. a. aus Sorge vor kardiovaskularen Nebenwirkungen wird die Indikation zur medikamentosen Behandlung eher zuruckhaltend gestellt, wodurch nur die Minderheit der Patienten adaquat behandelt wird. Durch einige in den letzten Jahren neu zugelassene Antidepressiva hat sich das Spektrum der Behandlungsmoglichkeiten aber erweitert. Insbesondere die selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer stellen bei Herzerkrankungen eine wertvolle Alternative zu den bei komorbiden Koronarerkrankungen problematischen trizyklischen Antidepressiva dar.
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