Stressfrakturen des Schenkelhalses bei femoroazetabulärem Impingement

2020 
Femoroazetabulares Impingement (FAI) kann infolge unnaturlicher Druckmechanismen zu Strukturschaden von Pfanne und Schenkelhals fuhren. Bislang wenig beachtet ist das vereinzelt beschriebene Phanomen von Stressfrakturen des Schenkelhalses im Zusammenhang mit FAI. Ziel dieser Arbeit ist eine Zusammenstellung eigener Falle und die Beschreibung der verfugbaren Literatur. Im Dresdner Huftregister wurden von 2015 bis 2018 funf Patienten mit nichttraumatischer Schenkelhalsfraktur und gleichzeitigem FAI operativ versorgt. Es erfolgte die retrospektive Auswertung soziodemografischer Merkmale der betroffenen Patienten sowie Komorbiditaten, radiologischer Befunde und endokrinologischer Diagnostik. Zusatzlich wurde eine Literatursuche mit Stressfraktur- und FAI-assoziierten Schlusselwortern vorgenommen. Das Durchschnittsalter der 5 behandelten Patienten (6 Frakturen) betragt 39 Jahre (22–52 Jahre), 2 davon sind weiblich und 3 mannlich. Es wurden insgesamt 12 operative Eingriffe durchgefuhrt. In 4 von 5 Fallen besteht ein Pincer-FAI oder/und ein Cam-FAI und bei 3 von 5 Patienten ist die femorale Antetorsion vermindert (−7° bis +7° Antetorsion). Drei Patienten weisen eine zusatzliche Durchblutungsstorung des Huftkopfes im Sinne einer avaskularen Nekrose ARCO-Stadium 1 auf. In bislang publizierten Kasuistiken sind ahnliche Verlaufe beschrieben, ohne FAI-spezifische Therapiemasnahmen zu adressieren. Die Auswertung unserer Falle sowie die Analyse ahnlicher Verlaufe in der bislang publizierten Literatur legt nahe, dass Impingement-assoziierte Deformitaten zu den Risikofaktoren fur die Entstehung von Stressfrakturen des Schenkelhalses zahlen und bei der diagnostischen Abklarung bzw. Therapieplanung zu berucksichtigen sind.
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