Therapie des kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (KRPCA)

2015 
Das kastrationsresistente Prostatakarzinom (KRPCA) ist definiert durch eine PSA-Progression mit oder ohne Metastasennachweis trotz fortgesetzter Androgendeprivation mit LHRH-Analoga/Antagonisten bei Testosteron-Serumkonzentrationen im Kastrationsniveau. In Abhangigkeit der PSA-Verdopplungszeit, der Ansprechdauer auf die vorangegangene Androgendeprivation, die Metastasenlast, die klinische Symptomatik und die Komorbiditaten des Patienten stehen verschiedene immunologische (Sipuleucel-T), hormonelle (Abirateronazetat plus Prednison, Enzalutamid), zytotoxische (Docetaxel) und knochenspezifische (Radium-223) Therapieoptionen zur Verfugung. Alle genannten Optionen fuhren zu einem ahnlichen statistisch signifikanten Uberlebensbenefit gegenuber den Kontrollgruppen. Wahrend die nicht-zytotoxischen Therapieoptionen in erster Linie bei Patienten mit moderater Metastasenlast und fehlender bzw. minimaler Symptomatik indiziert sind, wird Docetaxel bei rascher PSA-Progression, symptomatischer und/oder viszeraler Metastasierung appliziert, wahrend Radium-223 fur Patienten mit einer symptomatischen ossaren Metastasierung indiziert ist. In der Zweitlinientherapie kommen prinzipiell die identischen oben genannten Therapien in Betracht, unter den zytotoxischen Optionen ist Cabazitaxel zu addieren. Derzeit existiert kein evidenz-basierter Algorithmus der Sequenztherapie, sodass nur ein sehr individueller Therapieplan aufgrund der spezifischen Tumorcharakteristika des Einzelnen erstellt werden kann. Der PSA-Verlauf ist in aller Regel kein idealer Surrogatmarker des therapeutischen Ansprechens und muss durch regelmasige bildgebende Kontrollen sowie die Bestimmung der Serumkonzentrationen von alkalischer Phosphatase, Albumin, CRP, Hamoglobin und LDH komplettiert werden.
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