Psychoreaktive Störungen nach Verkehrsunfällen

2005 
Das Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung von bereits in der unfallchirurgischen Primarversorgung nachweisbaren Risikofaktoren der Entwicklung von psychoreaktiven Storungen im Hinblick auf deren Pradiktionspotenzial. Die Untersuchungsstichprobe rekrutierte sich aus 126 Patienten mit Verkehrsunfallverletzungen einer universitaren Notaufnahme. Die Datenerhebung erfolgte in der 2. bis 4. Woche (T1) und zu einem Katamnesezeitpunkt von im Mittel 8 Monaten nach stattgehabtem Unfall (T2). Zu T1 zeigten 34,5% aller Patienten eine mittelschwere und 26,4% eine starke Symptomatik einer akuten Belastungsreaktion (ABR). Zu T2 betrug der Anteil derjenigen Patienten mit einer mittelschweren Auspragung posttraumatischer Symptome 33,3%. 26,7% aller zu T2 untersuchten Patienten litten unter einer starken posttraumatischen Symptomatik. Die lineare Regressionsanalyse, die das Ausmas einer zum Zeitpunkt T2 vorliegenden posttraumatischen Belastungsstorung (PTB) als Kriteriumsvariable definierte, klarte 46,2% der Varianz auf. Das Ausmas einer ABR zu T1, die Verletzungsschwere und das Ausmas der Schmerzintensitat trugen signifikant zum Pradiktionsmodell bei. Wir gehen davon aus, dass die Mehrzahl derjenigen Unfallpatienten, die eine PTB ausbilden, durch das Vorhandensein fruhzeitig auftretender Storungsbilder (ABR), das Ausmas der Verletzungsschwere und der Schmerzintensitat identifiziert werden konnen und somit eine Sekundarpravention moglich wird.
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