Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse im Kindes- und Jugendalter

2014 
Die Autoimmunthyreopathie Hashimoto (HAT) kommt bei Kindern und Adoleszenten haufiger vor als der Morbus Basedow. Die klinischen Symp­tome der HAT sind oft unspezifisch, wobei die Betroffenen haufig eine Struma haben. Typischer-weise sind die Antikorper gegen die thyreoidale Peroxidase und gegen Thyreoglobulin erhoht. Die meisten Patienten sind euthyreot; etwa 20–40% sind hypothyreot. Die hyperthyreote Verlaufsform ist selten und in der Regel transient. Die latente und manifeste Hypothyreose werden mit L-T4 (Dosis: 2 µg/kg KG) behandelt, wahrend die Therapie bei der euthyreoten Form kontrovers diskutiert wird. Das klinische Bild des manifesten Morbus Basedow dagegen ist eindeutig. Mittel der Wahl ist die thyreostatische Therapie mit Thiamazol oder Carbimazol. Sie muss regelmasig uberwacht und sollte initial 1 ½–2 Jahre durchgefuhrt werden. Danach sollte ein Auslassversuch erfolgen, da die Remissionsrate etwa bei 25% liegt. Operative Eingriffe bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Basedow sollten spezialisierten Zentren vorbehalten bleiben. Die Radioiodtherapie ist in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen keine Therapieoption. Sie geht nicht mit einem erhohten Malignitatsrisiko einher.
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