Präoperative Lungenfunktionsanalyse und kardiorespiratorische Risikoabschätzung, aktueller Standard

2014 
Ziel der praoperativen Lungenfunktionsanalyse und kardiologischen Funktionsdiagnostik ist es, Patienten mit einem erhohten Komplikationsrisiko zu identifizieren und uber Behandlungsmoglichkeiten und Risiken bestmoglich aufzuklaren, sodass eine fundierte Therapieentscheidung getroffen werden kann. Die Identifikation von Patienten mit erhohtem periinterventionellen Risiko durch die praoperative physiologische Diagnostik bildet auch die Grundlage fur weitere Entwicklungen und Verbesserungen von Interventionen und Interventionstechniken, um das Komplikationsrisiko insgesamt reduzieren zu konnen. Die Erhebung einer ausfuhrlichen Anamnese, eine eingehende korperliche Untersuchung sowie die Diagnostik mittels EKG und Spirometrie konnen erste Hinweise fur das Vorliegen relevanter Komorbiditaten liefern. Bei elektiven Eingriffen muss praoperativ eine differenzierte Bewertung der Komorbiditaten erfolgen, da die Assoziation von zunehmendem Alter und operativer Letalitat nicht auf das Alter allein, sondern auf das Spektrum an Komorbiditaten zuruckzufuhren ist. Die hier aufgefuhrte Diagnostik richtet sich nach den in Deutschland gultigen S3-Leitlinen der Deutschen Gesellschaft fur Pneumologie von 2010. Sowohl deutsche als auch internationale Leitlinien empfehlen zur Indikationsstellung vor lungenresezierenden Eingriffen die interdisziplinare Falldiskussion, bei der Thoraxchirurgen, Onkologen, Radioonkologen und Pneumologen gemeinsam entscheiden. Patienten im fortgeschrittenen Lebensalter sollten immer praoperativ erweitert kardiopulmonal untersucht werden.
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