Energydrinks in der Notfallmedizin – verleihen nicht nur Flügel

2018 
Der Konsum von Energydrinks stieg in den vergangenen Jahren stark an. Demensprechend werden notfallmedizinische Strukturen wie der Rettungs- und Notarztdienst, aber auch Notaufnahmen immer haufiger mit Patienten konfrontiert, die Energydrinks zu sich genommen haben und an den meist sympathomimetisch induzierten unerwunschten Wirkungen des Koffeins leiden (z. B. Palpitationen, Tachykardien, Unruhe, Angstzustande, Agitationen, Elektrolytstorungen). Auf der anderen Seite wurden in den vergangenen Jahren auch zahlreiche Fallberichte zu Patienten veroffentlicht, die sich nach einem teilweise exzessiven Konsum von Energydrinks mit typischen notfallmedizinischen Krankheitsbildern prasentierten, bei deren Versorgung man aber primar meist nicht an Energydrinks als (mit‑)auslosendes Agens denken wurde. Hierzu gehoren u. a. Myokardinfarkte, Aortendissektionen, schwere Herzrhythmusstorungen, Herz-Kreislauf-Stillstande, Hirninfarkte und -blutungen, epileptische Anfalle und Hepatitis. Daher kann – bei entsprechender Konstellation – die Erhebung des aktuellen und chronischen Energydrinkkonsums in der Anamnese wichtige Informationen liefern. Ebenso sollten bei Patienten, die mit Beschwerden (z. B. thorakalen Schmerzen, neurologisches Defizit) nach exzessivem Konsum dieser Getranke rettungsdienstliche oder notarztliche Hilfe in Anspruch nehmen bzw. sich in einer Notaufnahme prasentieren, entsprechende Differenzialdiagnosen in Betracht gezogen werden. In der vorliegenden systematischen Ubersichtarbeit werden daher Haufigkeit, Symptomkonstellationen und Aspekte der diagnostischen Abklarung bei Konsum von Energydrinks prasentiert und diskutiert.
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