CMV-assoziiertes Leberversagen bei einer Patientin mit systemischem Lupus erythematodes unter Immunsuppression mit Tocilizumab

2017 
Eine 41-jahrige Patientin wurde mit fieberhaftem Ikterus unter dem Bild eines akuten Leberversagens aufgenommen. Der Quick-Wert lag bei 21 %, das Bilirubin bei 258 µmol/l und es bestand eine hepatische Enzephalopathie. GOT und AP lagen max. bei 612 und 215 U/l. Trotz einer starken Linksverschiebung erreichte das CRP nur ein Maximum von 15 mg/l. Wegen eines atypisch verlaufenden systemischen Lupus erythematodes hatte sie bis 12 Tage vor Aufnahme eine Therapie mit Azathioprin, Prednisolon und Tocilizumab erhalten. Die Abklarung erbrachte eine CMV-Hepatitis und einen nekrotisierenden Leberschaden, der als medikamentos-toxisch gewertet wurde. Zum Zeitpunkt der Leberbiopsie, an Tag 3 nach Aufnahme, zeigte sich anhand der Ki-67 Farbung eine ausgepragte regeneratorische Aktivitat in der Leber. Unter einer Therapie mit Valganciclovir, einer Antibiose und einer erhohten Steroiddosis kam es zur raschen Besserung des Leberversagens. Der Fall unterscheidet sich von den wenigen beschriebenen Fallen einer schweren akuten Leberschadigung unter Tocilizumab. Offensichtlich kam es im Zusammenhang mit der kombinierten Immunsuppression (Steroid, Azathioprin und Tocilizumab) durch die Kombination der CMV-Hepatitis und des medikamentos-toxischen Leberschadens sowie einer moglicherweise passager eingeschrankten Regeneration zum akuten Leberversagen. Andererseits kam es trotz IL6-Blockade durch Tocilizumab zu einer raschen, bioptisch gesicherten Regeneration.
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