Magnetresonanztomographie der Lunge bei Mukoviszidose

2020 
Die Schwere des Verlaufs und die Sterblichkeit der Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF) ist wesentlich durch die pulmonale Manifestation gepragt. Eine fruhe Diagnose und rasch einsetzende Therapie sind entscheidend fur einen langfristigen Erhalt der Lungenfunktion. Rontgen-Thorax und Computertomographie (CT) stehen bei der Diagnostik im Vordergrund, um den Krankheitsverlauf und das Verteilungsmuster erkennen zu konnen. Zur Vermeidung von Folgeschaden aufgrund ionisierender Strahlung durch Rontgen und CT ist das Interesse an der Magnetresonanztomographie (MRT) in der vergangenen Dekade gewachsen. Wesentliche Befunde sind Bronchialwandveranderungen, Bronchiektasen und „mucus plugging“, welche bis zu 60 % bei Kindern im Vorschulalter gefunden werden. Pleuraveranderungen und Konsolidierungen treten gehauft bei pulmonalen Exazerbationen auf. An funktionellen Veranderungen zeigen junge CF-Patienten haufig ein Mosaikmuster, und bereits ab Geburt konnen Perfusionsstorungen unterschiedlicher und im Verlauf wechselnder Schwere in 50 % der Falle (Erwachsene: bis zu 90 %) mittels kontrastmittelverstarkter Bildgebung identifiziert werden. Dilatierte Bronchialarterien zeigen ein erhohtes Risiko fur Hamoptysen an. Die Protonen-MRT ist das einzige Verfahren, welches strukturelle und funktionelle Veranderungen in einem Untersuchungsgang zeigt. Bei der Erfassung des Schweregrads aller Veranderungen hilft die strukturierte Befundung anhand eines Scoringsystems. Die MRT der Lunge bei Mukoviszidose kann heute als etabliertes Standardverfahren an erfahrenen Zentren routinemasig durchgefuhrt werden. Seit Neuestem wird sie auch im Rahmen von klinischen Studien als Endpunkt verwendet.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    36
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []