Beidseitige Ertaubung durch Labyrinthitis bei M. Crohn

2011 
Vestibulocochleare Storungen bei chronischen Darmentzundungen sind seltene, aber immer wieder beschriebene Komplikationen oder Manifestationen der Grunderkrankung. Ein 26-jahriger Mann erlitt unter immunsuppressiver Therapie aufgrund eines 6 Monate zuvor diagnostizierten M. Crohn einen bilateralen Ausfall der Gleichgewichtsorgane sowie eine bilaterale sensorineurale Horminderung. Es wurde eine ausfuhrliche Diagnostik (Audiogramm, Sprachaudiogramm, kalorische Vestibularisprufung, Messung vestibular evozierter myogener Potenziale, Magnetresonanztomographie) durchgefuhrt. Therapiert wurde mit Azathioprim, Glukokortikoiden systemisch und intratympanal sowie mit monoklonalen Antikorpern. Darunter zeigte sich ein stark fluktuierender, aber progredienter Verlauf der Beschwerden und Befunde bei nur geringfugiger bis keiner Besserung. Erst die beidseitige Versorgung mit einem Cochleaimplantaten (CI) stellte eine befriedigende Losung dar. Das Fallbeispiel zeigt diagnostische und therapeutische Moglichkeiten und Grenzen einer immunbedingten Erkrankung. Sie verlangt eine enge interdisziplinare Zusammenarbeit. Bei beidseitiger Ertaubung ist die fruhzeitige CI-Versorgung eine geeignete Form der Rehabilitation.
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