Densfraktur nach Hochrasanztrauma: Instabilität richtig einschätzen

2021 
Densfrakturen sind haufige Verletzungen der Halswirbelsaule und kommen meist in hoherem Lebensalter vor; hierbei sind diese oft durch Bagatelltraumata bedingt. Bei jungeren Patienten werden diese v. a. im Rahmen von Hochrasanztraumata beobachtet. Klassifiziert werden die Densfrakturen nach Anderson und D’Alonzo. Selten kommt es durch die Fraktur zu einer zervikalen Myelopathie, die lebensbedrohlich sein kann. In diesem Artikel werden zwei Falle von Patienten mit Densfrakturen mit traumatischer Myelopathie dargestellt. Beim ersten Fall handelt es sich um eine Typ-III-Fraktur, beim anderen Fall um eine Typ-II-Fraktur. In beiden Fallen wurde die vorliegende Instabilitat aufgrund der anatomischen Stellung in der initialen Computertomographie (CT) falsch eingeschatzt. Im weiteren Verlauf zeigte sich in beiden Fallen eine erhebliche Instabilitat, aufgrund deren es zu fatalen Myelonverletzungen gekommen war. In diesem „case report“ soll auf das mogliche Vorliegen von Myelonverletzungen bei vermeintlich trivialen Densfrakturen bei stattgehabten Hochrasanztraumata aufmerksam gemacht werden. Insbesondere bei reanimationspflichtigen Patienten ohne internistische Ursache muss an eine Myelonkompression gedacht werden. Sollte der Patient bei Vorliegen einer knochernen Verletzung im CT z. B. durch eine Intubation klinisch nicht ausreichend beurteilbar sein, muss die Indikation zur Magnetresonanztomographie groszugig gestellt werden. Nur durch diese wird einem die fruhzeitige Erkennung einer Myelopathie und die rechtzeitige Therapie ermoglicht.
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