Fetthaltige Thrombembolie nach Polytrauma –Nachweis im Schockraum-CT

2006 
Anamnese: Eine 38jahrige, bisher gesunde Patientin erlitt bei einem Verkehrsunfall ein Polytrauma. Diagnostik: Konventionelle Rontgenaufnahmen im Schockraum zeigten eine Femurschaft-Trummerfraktur links, Mittelfusfrakturen 2 und 3 links, Clavikulafraktur links und Verdacht auf Lungenkontusion. Sonographisch geringe freie abdominelle Flussigkeit. Schockraum-CT: Keine intrakraniellen Verletzungsfolgen, keine HWS-Verletzung, masige Lungenkontusion links, V.a. Leberkontusion. Thrombembolie der linken V. iliaca externa, mit –10 HE fetthaltig. Diagnose: Fetthaltige Thrombembolie der V. ilica externa links nach Femurschafttrummerfraktur mit drohender Fettembolie wichtiger Organe (z.B. Lunge, Gehirn). Therapie: operative Thrombembolektomie. Histologie: Frischer Abscheidungsthrombus mit zentral multiplen Fettvakuolen. Diskussion: Nach Femurschafttrummerfraktur kam es zum Einschwemmen fetthaltigen Knochenmarks in das venose System. Durch Auslosen der Gerinnungskaskade bildete sich ein Abscheidungssthrombus. Das enthaltene Fett lies sich durch Dichtemessung im Spiral-CT nachweisen. Eine drohende Fettembolie z.B. der Lunge oder der cerebralen Gefase konnte durch die Thrombembolektomie verhindert werden. Lernziele: Im Spiral-CT kann ein fetthaltiger Abscheidungsthrombus in den groseren venosen Gefasen direkt nachgewiesen werden. Nach Trummerfrakturen der grosen Rohrenknochen oder des Beckens sollte in den groseren venosen Gefase des Beckens sowie des Abdomens besonders auf Kontrastmittelaussparungen mit fettisodensen Dichtewerten geachtet werden, um Fettembolien wichtiger Organe (z.B. Lunge, Gehirn) vorbeugen zu konnen. Korrespondierender Autor: Muller-Groh S Klinikum Kassel, Inst.f Diagn. u. Interv. Radiologie, Monchebergstr. 41–43, 34125 Kassel E-Mail: Stephan.mueller-groh@klinikum-kassel.de
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