S3-Leitlinie Analkarzinom: Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Analkanal- und Analrandkarzinomen

2021 
Das Analkarzinom ist zwar ein relativ seltener Tumor, zeigt aber einen kontinuierlichen Anstieg der Neuerkrankungen mit einer Verdoppelung der Inzidenz in den letzten 20 Jahren. Fast alle Analkarzinome werden durch eine persistierende Infektion mit humanen Papillomviren (HPV) induziert. Im Leitlinienprogramm Onkologie wurde unter Federfuhrung der Deutschen Gesellschaft fur Koloproktologie e. V. erstmals eine deutschsprachige S3-Leitlinie zur Optimierung von Diagnostik, Therapie und Nachsorge dieser Erkrankung erstellt. Anhand der formulierten Schlusselfragen wurden in den interdisziplinaren Arbeitsgruppen Empfehlungsvorschlage erarbeitet, die im Rahmen von nominalen Konsensusverfahren modifiziert und graduiert wurden. Im Rahmen des GRADE-Verfahrens erfolgte nach Durchfuhrung der systematischen Literaturrecherche die endpunktbezogene Bewertung und Klassifikation der Evidenz. Zu den Themen Pravention und Screening, Diagnostik und Staging, supportive Masnahmen vor und wahrend der zielgerichteten Tumortherapie, Therapie des Analkarzinoms im Stadium I–III, Responsebeurteilung nach primarer Radiochemotherapie, Nachsorge, Therapie des residualen oder rezidivierenden Analkarzinoms, Therapie des metastasierten Analkarzinoms (Stadium IV), Palliativversorgung und Rehabilitation wurden insgesamt 93 Empfehlungen und Statements formuliert. Die neue S3-Leitlinie bietet eine Grundlage fur die Optimierung der interdisziplinaren und sektorenubergreifenden Versorgung der Betroffenen. Anhand von Qualitatsindikatoren sollten zukunftige Versorgungsforschungskonzepte untersuchen, inwieweit die Leitlinienempfehlungen berucksichtigt werden und dies zu einer Verbesserung der Versorgung beitragt.
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