Bedeutung von p16(INK4A) hinsichtlich des Nachweises von HPV-DNA und in der Stratifizierung der tumorspezifischen Mortalität bei 34 Patienten mit invasivem Peniskarzinom in Langzeit-Nachbeobachtung

2018 
Hintergrund  Bei etwa jedem dritten Patienten mit einem penilen Plattenepithelkarzinom (PSCC) gilt die Infektion mit Humanen Papillomaviren (HPV) als entscheidender Faktor der Karzinogenese. Erste Daten zur optimierten Risikostratifizierung und Therapie anhand des HPV-Status existieren; somit hat der Nachweis einer HPV-Genese moglicherweise mehr als lediglich eine epidemiologische Dimension. Referenz zur Detektion von HPV ist die aufwendige Polymerase-Kettenreaktion (PCR). Unklar ist, ob Alternativen wie die In-situ-Hybridisierung (ISH) oder verschiedene Surrogatmarker (immunhistochemischer Nachweis einer p16INK4a-Expression, histologischer Subtyp, Tumorinvasionsfront, Koilozytose), zur Bestimmung des HPV-Status ausreichend sind. Methoden  In dieser unizentrischen Studie an 34 Patienten mit PSCC wurden eine Multiplex nested-PCR zur Festlegung des HPV-Status und Genotypisierung der HPV-DNA sowie eine ISH durchgefuhrt. Diverse histologische Kriterien und p16INK4a wurden durch zentralen Review bestimmt. Der Einfluss verschiedener Kriterien auf die karzinomspezifische Mortalitat (CSM) wurde mit Cox-Regressionsmodellen gepruft (FU: 92 Mon.). Ferner erfolgte der Vergleich der diskriminativen Qualitaten verschiedener Tumorinvasionsmuster (u. a. TNM-Klassifikation 7. vs. 8. Auflage) hinsichtlich der CSM-Pradiktion. Ergebnisse  Gemas PCR-Analyse wiesen 26 % der Patienten HR-HPV auf (n = 9). ISH und die untersuchten histologischen Kriterien zeigten eine unzureichende Vorhersagegenauigkeit des HPV-Status (p > 0,3). p16INK4a erreichte in den Testkriterien Sensitivitat, Spezifitat, positiv-pradiktiver und negativ-pradiktiver Wert sowie Gesamtubereinstimmung 66,7 %, 84 %, 60 %, 87,5 % bzw. 79,4 % (AUC: 0,753; p = 0,026). Keines der Untersuchungskriterien (inkl. PCR) korrelierte signifikant mit der CSM. Im Vergleich zur 7. wies die 8. Auflage der pT-Klassifikation eine bessere CSM-Pradiktion auf (C-Indizes 70,2 % vs. 72,9 %). In Addition zur Schwellkorper-Invasion besas die Urethra-Infiltration keinen eigenstandigen pradiktiven Wert. Eine durch uns vorgeschlagene Neu-Gruppierung der Schwellkorper-Invasionsmuster erzielte eine Diskriminationssteigerung bzgl. der CSM (C-Index 77,9 %). Schlussfolgerung  p16INK4a erlaubt – im Gegensatz zur ISH und den untersuchten histologischen Kriterien – eine akzeptable Vorhersage des HPV-Status. Der Nachweis von HPV-DNA inkl. seiner Surrogatmarker hatte keinen Einfluss auf die CSM. Die 8. Auflage der pT-Klassifikation scheint prognostisch sinnvoll, da die urethrale Tumorinvasion keinen eigenstandigen Einfluss auf die CSM aufweist.
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