Risikofaktoren einer frühen koronaren Herzerkrankung und Verlauf nach perkutaner Koronarintervention bei Patienten in einem Alter von 40 Jahren oder jünger

2010 
Die Koronare Herzerkrankung entsteht durch das Zusammenspiel mehrerer kardialer Risikofaktoren. Etablierte Risikofaktoren sind das Rauchen, der arterielle Hypertonus, der Diabetes mellitus, die Hypercholesterinamie und die positive Familienanamnese. Studien haben gezeigt, dass der wichtigste Risikofaktor bei jungen KHK Patienten das Rauchen ist, gefolgt von der Hypercholesterinamie und der positiven Familienanamnese. Auch das Homocystein und das Lipoprotein(a) kommen bei jungen KHK Patienten besonders haufig erhoht vor. Studien die den Verlauf nach einer PCI untersuchten stellten fest, dass junge KHK Patienten zu einem besonders hohen Anteil primar erfolgreich behandelt werden, im mittelfristigen Verlauf allerdings haufig wiederholt behandelt werden mussen. Die Notwendigkeit einer Bypass-Operation ist dabei gering. Dies kann durch die vorliegende Arbeit bestatigt werden. Die Mortalitat im Verlauf nach PCI bei jungen Patienten nimmt mit langerem Beobachtungszeitraum konstant zu, bleibt aber unter der hohen Langzeitmortalitat von Patienten nach akutem Myokardinfarkt. In einer Nachuntersuchung sollte in dieser Arbeit untersucht werden, wie der aktuelle Gesundheitszustand von Patienten aussieht, die bereits in einem Alter von 40 Jahren oder junger behandelt wurden, und welche Risikofaktoren sich besonders negativ auf den Verlauf nach PCI auswirkten. Der beobachtete Zeitraum betrug dabei im Mittel 9 Jahre. So konnte fur das Vorliegen eines erhohten Blutwertes fur Homocystein und besonders fur Lipoprotein(a) ein deutlich erhohtes Risiko festgestellt werden, im Verlauf der Erkrankung eine Bypass-Operation zu benotigen. Patienten bei denen bereits vor der ersten Intervention die Diagnose einer Fettstoffwechselstorung gestellt wurde, hatten im Verlauf ein erhohtes Risiko fur wiederholte Interventionen, eine Bypass-Operation und kardiale Ereignisse insgesamt (MACE). Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass neben dem Vorliegen einer Fettstoffwechselstorung insbesondere die bisher wenig untersuchten Risikofaktoren Lipoprotein(a) und Homocystein, Pradiktoren fur eine rapide Progression der KHK auch nach einer durchgefuhrten PCI sind. Ob sich eine Reduktion dieser Faktoren gunstig auf den Krankheitsverlauf auswirkt, bleibt in zukunftigen Studien zu klaren. Die wichtigste Masnahme zur Verhinderung der Erkrankung sollte weiterhin aus einer fruh ansetzenden Primarpravention bestehen. Durch intensive Forschung auf dem Gebiet der Genetik werden sich so in Zukunft einzelne Subgruppen identifizieren lassen, die fur gezielte Praventionsmasnahmen zuganglich sind.
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