Die berufliche und private Situation von Ärztinnen und Ärzten zu Beginn der fachärztlichen Weiterbildung

2013 
Im Rahmen einer multizentrischen Kohortenstudie von Absolventen und Absolventinnen des Medizinstudiums wurde die Frage untersucht, in welchen beruflichen und privaten Konstellationen die facharztliche Weiterbildung begonnen wurde. Unter besonderer Berucksichtigung geschlechtsspezifischer Unterschiede wurden u. a. die Vertragsgestaltung, die Arbeitszeiten, die Berufstatigkeit des Partners bzw. der Partnerin sowie der zeitliche Aufwand fur Tatigkeiten im Haushalt bzw. bei der Kinderbetreuung analysiert. Es wurde eine standardisierte postalische Befragung aller Absolventinnen und Absolventen des Medizinstudiums des Jahrgangs 2009 in den medizinischen Fakultaten Erlangen, Giesen, Hamburg, Heidelberg, Koln, Leipzig und Magdeburg durchgefuhrt. Die Zweitbefragung erfolgte ein Jahr nach Ende des Praktischen Jahres (N=1 009); die Rucklaufquote betrug 87%. Angewandt wurden deskriptive Statistik und Regressionsanalysen. Unter geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten zeigt diese Untersuchung, dass Arztinnen im Vergleich zu Arzten bei vielen als karriererelevant geltenden Aspekten der beruflichen und sozialen Situation bereits zu Beginn der Weiterbildung im Ruckstand sind, insbesondere wenn Kinder vorhanden sind. Wir fanden mehre Hinweise auf eine Persistenz der traditionellen Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau in der Partnerschaft, unabhangig davon ob ein Kind vorhanden war. In den neuen Bundeslandern fanden wir einen ­signifikant hoheren Anteil von Befragten mit Kind, und einen hoheren Anteil von Befragten mit professionell betreutem Kind. Im weiteren Verlauf der Untersuchung wird die Zahl der Kinder bei den Befragten vermutlich zunehmen, was eine Uberprufung der beschriebenen geschlechtsspezifischen Unterschiede ermoglichen wird. Dies gilt vor allem fur die Frage, wie sich die anfanglichen Unterschiede zwischen den Geschlechtern im weiteren Berufsverlauf auswirken.
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