Sicherheitskultur in der Orthopädie und Unfallchirurgie

2020 
Krankenhauser in Deutschland betreiben ein Risikomanagement, welches die Pravention und systematische Aufarbeitung unerwunschter Ereignisse unterstutzen kann. Ein wichtiger Aspekt davon ist die Etablierung einer Sicherheitskultur. Die Erhebung der Sicherheitskultur findet im deutschsprachigen Raum bisher selten und fast ausschlieslich durch quantitative Instrumente statt. Im Fachbereich Orthopadie und Unfallchirurgie ist in Deutschland eine hohe Zahl an bestatigten Behandlungsfehlern und Risikoaufklarungsmangeln verzeichnet. Deshalb untersucht die vorliegende Studie die Sicherheitskultur in diesem Fachbereich. (I) Wie nehmen Arzte der Orthopadie und Unfallchirurgie den Umgang mit unerwunschten Ereignissen im klinischen Alltag wahr, und (II) was sind die relevanten Bestandteile einer Sicherheitskultur aus arztlicher Perspektive? Es wurden 14 Einzelinterviews mit Arzten der Orthopadie und Unfallchirurgie gefuhrt. Die Interviews wurden audioaufgezeichnet, transkribiert und anhand der Thematic Analysis nach Braun und Clarke und des Yorkshire Contributory Factors Framework analysiert. Zur Organisation der Daten wurde die Software MAXQDA verwendet. Es konnte ein starker Einfluss der Fuhrungskrafte auf den Umgang mit unerwunschten Ereignissen im arztlichen Team festgestellt werden. Von Chefarzten wurde erwartet, eine gute Sicherheitskultur vorbildhaft vorzuleben, da sie durch ihr Verhalten die Handlungsweisen des Teams in sicherheitsrelevanten Situationen beeinflussen. Der Einbezug von Chefarzten in die Entwicklung von Masnahmen zur Verbesserung der Sicherheitskultur in der Orthopadie und Unfallchirurgie sollte aufgrund der Bedeutsamkeit hierarchischer Strukturen in Betracht gezogen werden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    27
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []