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Endoskopie der Gallenwege

2020 
Die flexible Cholangioskopie wurde Mitte der 1970er-Jahre mit kleinen faseroptischen Endoskopen eingefuhrt. Wegen des hohen Aufwands und technischer Schwierigkeiten wurde die Methode nur an wenigen Zentren eingesetzt. Technologische Verbesserungen fuhrten zur Entwicklung von Cholangioskopen mit kleinem Durchmesser und einer hervorragenden Manovrierfahigkeit, die transpapillar eine Inspektion bis in die peripheren Gallenwege erlauben. Die Einfuhrung der hochauflosenden Bildgebung und die Integration von „narrow-band imaging“ (NBI) ermoglichten ein besseres Verstandnis der bei der Cholangioskopie beobachteten Lasionen. Der Einbau eines zusatzlichen Kanals mit der Moglichkeit zur Spulung und die Anfertigung kleiner Biopsiezangen zur gezielten Gewebeentnahme sind weitere Fortschritte. Speziell entwickelte Instrumente erweiterten auch das Spektrum der Therapiemoglichkeiten, die unter direkter Sicht durchgefuhrt werden konnen und sich auch auf Erkrankungen des pankreatikobiliaren Systems erstrecken. Die Cholangioskopie erfolgt uberwiegend transpapillar entweder mit der Mother-Baby-Technik durch einen oder 2 Endoskopiker oder direkt peroral – bei anatomischen oder technischen Besonderheiten auch perkutan-transhepatisch oder intraoperativ. Zu den wichtigsten diagnostischen Indikationen zahlen die visuelle Beurteilung von unklaren Stenosen, die pra- oder postoperative Evaluation von Tumorausbreitungen und die Biopsie unter direkter Sicht. Therapeutische Indikationen sind die Lithotripsie von Gallengangsteinen, die Drahteinlage unter Sicht, die Bergung von Fremdkorpern und ablative Verfahren im Gallengang unter Sicht. Heute wird die Cholangioskopie uberwiegend fur die endoskopische Behandlung von Erkrankungen des pankreatikobiliaren System eingesetzt.
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