Beidseitige Ertaubung durch Autoimmunlabyrinthitis bei M. Crohn
2010
Einfuhrung: Vestibulocochleare Storung bei chronischen
Darmentzundungen ist eine seltene, aber immer wieder beschriebene Komplikation der Grunderkrankung. Mit diesem Fallbeispiel sollen die diagnostischen und therapeutischen Moglichkeiten und Grenzen einer autoimmun bedingten Erkrankung dargelegt und diskutiert werden.
Material und Methoden: Ein junger Mann erlitt unter immunsupressiver Therapie aufgrund eines 6 Monate zuvor diagnostizierten M. Crohn einen bilateralen Ausfall der Gleichgewichtsorgane sowie eine bilaterale sensorineurale
Horminderung. Es wurde eine ausfuhrliche Diagnostik(Audiogramm, Sprachaudiogramm, kalorische Vestibularisprufung, VEMPMessung) durchgefuhrt. Therapiert wurde mit Azathioprim, Glukokortikoiden systemisch und intratympanal, monoklonalen Antikorpern und schliesslich
mit CochleaImplantaten.
Resultate: Es zeigte sich ein stark fluktuierender, aber
progredienter Verlauf der Beschwerden und Befunde. Die durchgefuhrten Therapien zeigten nur eine geringfugige
bis keine Besserung. Ebenso blieb die Therapie mit monoklonalen Antikorpern erfolglos. Erst die beidseitige
Versorgung mit CochleaImplantaten stellte eine befriedigende Losung dar.
Diskussion: Die Behandlung und Therapie von systemisch
bedingten autoimmunen Otopathien stellt eine Herausforderung dar. Sie verlangt eine enge interdisziplinare Zusammenarbeit mit den angrenzenden Fachgebieten. Bei beidseitiger Ertaubung ist die fruhzeitige
Cochlea Implantation eine geeignete Therapieform.
Keywords:
- Correction
- Source
- Cite
- Save
- Machine Reading By IdeaReader
0
References
0
Citations
NaN
KQI