Nudging in der Primärprävention: Eine Übersicht und Perspektiven für Deutschland

2017 
Seit mehreren Jahren halten Erkenntnisse des sogenannten „Nudge“-Ansatzes Einzug in die Politik, einschlieslich der Gesundheitspolitik. Grundgedanke des Nudgings ist es, menschliches Verhalten durch die gezielte Gestaltung von Umgebungsfaktoren zu beeinflussen, ohne dabei verbindliche Verhaltensvorschriften oder entscheidungsrelevante okonomische Anreize zu setzen. In Grosbritannien, den USA und Deutschland wurden regierungsnahe Arbeitsgruppen gegrundet, die politische Anwendungsoptionen des Nudging-Ansatzes erarbeiten sollen. Die Einrichtung der Arbeitsgruppe „Wirksam Regieren“ durch die Bundesregierung im Februar 2015 fuhrte dabei zu einer lebhaften offentlichen Debatte. In die deutsche Praventionspolitik und -forschung wurde das Nudging-Konzept bislang jedoch nur ansatzweise einbezogen. Dieser Artikel stellt das Konzept des Nudgings vor, ordnet es in die Terminologie von Pravention und Gesundheitsforderung ein und veranschaulicht es an praktischen Beispielen. Weiterhin werden Typologien verschiedener Nudging-Interventionen sowie Kritiken an dem Ansatz dargestellt. Abschliesend werden Fragen der Anwendung und weiteren Erforschung von Nudging in der Primarpravention in Deutschland diskutiert.
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