Coxsackie-B-Virus-InfektionMögliche Ursache für Dermatomyositis?

1997 
Ein 7jahriges Madchen, bei dem 2 Monate vor der Prasentation in der rheumatologischen Ambulanz der Kinderklinik Tubingen die Diagnose Dermatomyositis gestellt wurde, wurde mit Hilfe von serologischen und molekularbiologischen Untersuchungen auf Zeichen einer Coxsackie-B-Virus-Infektion untersucht. Mit Serumproben der Patientin wurden Antikorper fur Coxsackie-B-Virus im Neutralisationstest, in der Komplementbindungsreaktion und fur IgM in einem Enzymimmunoassay bestimmt. Ein Muskelbiopsat der Patientin wurde mittels Polymerasekettenreaktion (PCR) sowie In-situ-Hybridisierung auf Viruspersistenz untersucht. Die serologischen Untersuchungen machten eine vor kurzem durchgemachte Coxsackie-B-Virus-Infektion wahrscheinlich. Allerdings konnte weder mit der PCR noch mit der In-situ-Hybridisierung im Muskelbiopsat Coxsackie-B-Virus-RNA nachgewiesen werden, so das eine Viruspersistenz in diesem Gewebe ausgeschlossen werden konnte. Die Ergebnisse dieser Untersuchung, bei der nach unserem Wissen erstmals alle oben genannten Nachweismethoden an 1 Fall exemplarisch zur Anwendung kamen, sind mit einer Reihe von Berichten aus der Literatur vereinbar. Wahrend Zusammenhange zwischen Coxsackie-B-Virus-Infektionen und Dermatomyositis belegt sind, mus eine Viruspersistenz im Muskelgewebe als Ursache fur eine andauernde Myositis nicht vorliegen. Moglicherweise kommt der Auslosung von Autoimmunreaktionen durch eine Infektion mit Coxsackie-B-Viren eine Bedeutung bei der Pathogenese der Dermatomyositis zu.
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