Einsatz der Thrombolyse beim akut ischämischen Schlaganfall

2009 
HINTERGRUND: Die Wirksamkeit der systemischen Thrombolyse mit rekombinantem Gewebs- Plasminogen-Aktivator (rt-PA) beim akuten ischamischen Schlaganfall wurde in klinischen Studien dokumentiert . Die Umsetzung der Studienergebnisse in den klinischen Alltag ist bei Einhaltung der Richtlinien gegeben. STUDIENDESIGN: Im Zeitraum von 1998–2007 wurden an der Universitatsklinik fur Neurologie in Innsbruck 302 PatientInnen mit akutem ischamischem Schlaganfall mit rt-PA in einer Dosis von 0,9 mg/kg Korpergewicht systemisch lysiert. Der initiale Schweregrad, pra- und intrahospitale Organisationsablaufe, die Sicherheit und das funktionelle Outcome nach drei Monaten wurden anhand validierter Parameter prospektiv in einer Datenbank erfasst. ERGEBNISSE: Die Lysefrequenz stieg kontinuierlich von initial 2 (1998) auf zuletzt 67 (2007) bzw. 87 (2008) pro Jahr. 43% der PatientInnen waren Frauen. Das durchschnittliche Alter lag bei 67 Jahren, der NIHSS-Score bei Aufnahme betrug im Mittel 16. Die mittlere Onset-to-needle-time verkurzte sich von 171 min auf 110 min – v.a. bedingt durch eine Verbesserung der Door-to-needle-time von 105 min auf 45 min. In der Regeldienstzeit wurden 41%, im Nacht- und Wochenenddienst 59% der PatientInnen lysiert. 38% der PatientInnen waren nach drei Monaten funktionell unabhangig (mRS 0–2). Bei Anpassung und Korrektur des Schweregrades entsprechend der internationalen Studien erreichen 56% ein gutes Outcome. Die Rate an symptomatischen intracerebralen Blutungen betrug 6,3%. KONKLUSION: Die Daten belegen die Sicherheit der i.v. Thrombolyse beim ischamischen Schlaganfall in der klinischen Routine und zeigen, dass Verbesserungen der Infrastruktur, der pra- und intrahospitalen Organisationsablaufe an der Stroke Unit Innsbruck zu einer gesteigerten Lyserate fuhrten, verbunden mit einer Verkurzung der mittleren Door-to-needle-time. Durch Aufklarungskampagnen der Bevolkerung, Verbesserung der Triagealgorithmen im Notarztwesen und der Ausweitung des Lysezeitfensters von 3 auf 4,5 Stunden nach Symptombeginn kann die Therapiefrequenz in Zukunft noch gesteigert werden.
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