Das Präsentationsdiagramm „Massenanfall“ des Manchester-Triage-Systems

2021 
Fur die klinische Sichtung in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) existiert bisher fur den Massenanfall von Verletzten kein standardisierter Sichtungsalgorithmus. Mit dem Erscheinen der vierten uberarbeiteten und erweiterten Auflage des Manchester-Triage-Systems (MTS) wird dem Nutzer ein spezielles Prasentationsdiagramm („Massenanfall“) angeboten. In der vorliegenden Studie wurde erstmalig das Prasentationsdiagramm „Massenanfall“ des MTS im klinischen Setting hinsichtlich seiner Gute untersucht. In der vorliegenden monozentrischen, prospektiven Studie wurden 215 traumatologische und 235 nichttraumatologische Patienten unter Verwendung des Prasentationsdiagramms „Massenanfall“ gesichtet und in eine der drei Sichtungskategorien (SK I–III) eingruppiert. Das MTS-Diagramm stufte die traumatologische Kohorte in 80 % der Falle korrekt ein. In 15,35 % erfolgte eine Uber- und in 4,65 % eine Untertriage. Hierbei wurde eine Sensitivitat/Spezifitat von 84/99 % fur die SK I, 87/78 % fur SK II sowie 76/94 % fur SK III erreicht. Die nichttraumatologischen Patienten wurden in 59,57 % korrekt kategorisiert sowie in 15,75 % uber- und in 24,68 % untertriagiert. Die Sensitivitat/Spezifitat fur SK I lag bei 50/95 %, fur SK II bei 49/71 % und fur SK III bei 73/65 %. Zusammenfassend war der Algorithmus leicht und schnell anzuwenden und identifizierte traumatologische Patienten mit lebensbedrohlichen Verletzungen treffsicher. Es wurde aber auch deutlich, dass die Diskriminante „Gehfahigkeit“ zu Beginn der Sichtung bzw. rein physiologische Entscheidungskriterien mit einer schlechten Testgute einhergingen. Nichttraumatologische Krankheitsbilder wurden qualitativ ungenugend kategorisiert.
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