Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie der Bandscheiben – eine Literaturübersicht

2008 
Um die Degeneration von Bandscheiben verstehen zu konnen, sind Kenntnisse der Physiologie und Anatomie gesunder Bandscheiben notwendig. Im vorliegenden Teil I wird der aktuelle Wissensstand zur Anatomie, Biochemie und Physiologie von Bandscheiben dargestellt, im Teil II wird auf die Grundlagen der Bandscheibendegeneration eingegangen. Bandscheiben altern schneller als fast jedes andere Gewebe, da ihre Ernahrung aufgrund der avaskularen Umgebung behindert ist. Die wichtigsten strukturellen Veranderungen im Degenerationsprozess stellen die Abnahme des Wassergehalts und des osmotischem Drucks dar, v. a. im Nucleus pulposus und im inneren Teil des Anulus fibrosus, sowie die Abnutzung der Matrix. Der abnehmende osmotische Druck verstarkt die Offnung existierender Risse trotz der Abnahme der Scherkrafte im Anulus. Fibrose Veranderungen des Nukleus, Desorganisation des Anulus und Veranderungen des Wirbelkorpers und der Endplatten finden v. a. in den ersten beiden und in der 5.–7. Dekade statt. Sie sind in den unteren Bandscheiben starker ausgepragt als in den oberen und gehen der Formierung von Rissen und Spalten voraus. Der zeitliche Ablauf weist auf eine strenge Korrelation von Spalt- und Rissbildungen hin, die in der ersten Dekade im Nukleus beginnen. Randlasionen dagegen entstehen unabhangig und deutlich spater.
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