Umwelteinflüsse und gynäkologische Karzinome

2021 
Das Leben in der modernen Welt ist eng mit der Exposition gegenuber Umweltfaktoren verknupft, die auf physikalische oder chemische Weise das Risiko einer Krebserkrankung erhohen. Das gilt auch fur Brustkrebs und die weiblichen Genitalkarzinome. Von besonderem Interesse sind Chemikalien, die, ohne selber Hormone zu sein, hormonelle Regulationsprozesse beeinflussen. Sie werden als „endokrine Disruptoren“ oder „hormonell aktive Agentien“ bezeichnet. Ihre hormonartigen Wirkungen treiben die Proliferationsprozesse ostrogenresponsiver Zellen. Damit wirken diese Substanzen als Promotoren initiierter Krebszellen. Wenn diese Substanzen zu bestimmten, besonders vulnerablen Phasen der Individualentwicklung einwirken, zum Beispiel in der Fetalentwicklung oder in der peripuberalen Auspragung der sekundaren Geschlechtsmerkmale, konnen diese Entwicklungsprozesse in pathologischer Weise geprimed werden. So werden zu sehr viel spateren Zeiten Krebserkrankungen ausgelost oder begunstigt. Selbst eine generationenubergreifende Kanzerogenese ist beschrieben worden. Chemikalien mit eindeutiger karzinogener Wirkung, wie die polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, die beispielsweise Teer- und Teerprodukte kontaminieren, wirken lokal und systemisch karzinogen und begunstigen damit die Entstehung von Brust- und Genitalkarzinomen. Unter den physikalischen karzinogenen Faktoren sind extrem niederfrequente Magnetwechselfelder („extremely low-frequency electromagnetic field“, ELF – EMF) und Licht in der Nacht zu beachten. Abschliesend werden Rauchen und Alkohol Konsum in ihrer Beziehung zu Brust- und Genitalkarzinomen diskutiert.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    43
    References
    0
    Citations
    NaN
    KQI
    []