Aktuelle Aspekte zur Versorgungssituation und zu den Behandlungskosten bei Patienten mit Multipler Sklerose in Deutschland

2013 
Hintergrund: Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung des zentralen Nerven­systems (ZNS) mit betrachtlichen Folgen fur die gesundheitsbezogene Lebensqualitat und die Gesundheitskosten. Die Erkenntnisse uber Kosteneinflussfaktoren sind unvollstandig. Methoden: Eine Sekundardatenanalyse aus reprasentativen Daten deutscher gesetzlicher Kran­­ken­versicherer fur 1546 490 Versicherte in der Zeit von 2006 – 2010 ergab 3007 (0,19 %) durchgehend versicherte und gesicherte MS-Patienten. 1295 (43,07 %) davon er­hielten mindestens eine Verordnung uber ein immunmodulatorisches Arzneimittel (IMA). Ergebnisse: Interferon-beta (58,66 % aller Verordnungen) and Glatirameracetat (26,85 % aller Verordnungen) waren die meist verord­neten IMA. Fur 2009 entfielen 13,45 % aller Verschrei­bungen und 88,41 % der Arzneimittel­kosten fur MS-Patienten auf IMA. Die durchschnitt­lichen Kosten fur alle Arzneimittel be­trugen 6767 € pro Jahr und Patient, die durchschnitt­lichen Kosten fur IMA 14 929 € pro Jahr fur die Patienten, die solche Arzneimittel erhielten, jedoch mit grosen Unterschieden zwischen den Wirkstoffen. Die symptomatische Therapie verursachte nur 1,00 % der gesamten Arzneimittelkosten. MS-Patienten hatten durchschnittlich 5 – 6 Arztkontakte pro Quartal und wurden im Mittel 0,57-mal pro Jahr fur durchschnittlich 6,7 Tage im Krankenhaus be­handelt. Die gesetzlichen Krankenversicherer zahlten Kranken­geld an 9,01 % der MS-Patienten, durchschnittlich 4144 € fur jeden Krankengeldempfanger. Schlussfolgerung: IMA verursachen den grosten Teil der Arzneimittelkosten bei MS, werden aber seltener eingesetzt, als in fruheren Analysen gezeigt werden konnte.
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