Schütteltraumasyndrom – diagnostische Sicherheit trotz andauernder medialer Kontroverse

2019 
Seit Anfang der 2000er-Jahre wird wiederholt versucht, auf wissenschaftlich fragwurdiger Grundlage alternative Erklarungsmuster fur die Befunde beim Schutteltraumasyndrom (STS) zu finden. Die Arbeiten der Arbeitsgruppe um J.F. Geddes sind deswegen zentral, weil hier erstmals der Versuch unternommen wurde, das STS auf die 3 Befunde subdurale Blutungen, retinale Blutungen und Hirnodem zu reduzieren. Fur jeden einzelnen der 3 Aspekte wurden dann alternative Erklarungsmuster gesucht und am Ende das STS als Ganzes infrage gestellt. Diese fehlerhafte Argumentation wird bis heute von verschiedenen Autoren verwendet, auch vor deutschen Gerichten. Zuletzt hat dies 2016 die staatliche schwedische Agentur SBU getan, deren Aufgabe die evidenzbasierte Bewertung diagnostischer Verfahren und Therapien ist. Sie ist deshalb stark kritisiert worden, weil sie mit der falschen Fragestellung, einer problematischen Methodik und einem nichtdeklarierten erheblichen Interessenkonflikt zu der dramatischen Fehleinschatzung kommt, fur die Diagnose eines STS existiere keine ausreichende wissenschaftliche Evidenz. Dem widersprechend existiert eine umfangreiche Evidenz, um das STS mit hoher Spezifitat diagnostizieren zu konnen.
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