Klinik für Dermatologie, Allergologie und Venerologie der Universität zu Lübeck: Interaktion von Forschung und klinischer Versorgung

2020 
Die Ursprunge der Lubecker Universitats-Hautklinik reichen in die 30er-Jahre des letzten Jahrhunderts zuruck. Die Klinik hat in den letzten Jahrzehnten eine konsequente bauliche und inhaltliche Weiterentwicklung erfahren und verfugt heute uber 85 Betten auf 2 Stationen und in einer Tagesklinik. Ein modernes Weiterbildungsprogramm, das auf einem Rotationsprinzip durch 5 verschiedene stationare und ambulante Teams beruht, vermittelt alle wesentlichen Lerninhalte der Dermatologie. Die Erweiterung der Klinik in den letzten Jahren beruhte auf einer engen Interaktion von Grundlagenforschung und klinischer Tatigkeit, insbesondere auf dem Gebiet kutaner Autoimmunerkrankungen und entzundlicher Dermatosen. Die wissenschaftliche Entwicklung der Hautklinik profitierte seit 2007 insbesondere von der Forderung durch die Exzellenzinitiative des Bundes (Exzellenzcluster Inflammation at Interfaces). Daneben wurde durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit 2011 unter Federfuhrung der Hautklinik ein Graduiertenkolleg Modulation of Autoimmunity gefordert, das zur Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses und zur Ausbildung zahlreicher naturwissenschaftlicher und medizinischer Doktoranden/Doktorandinnen 1 beitrug. Seit 2015 besteht an der Klinik auch eine Klinische Forschungsgruppe der DFG zum Thema Pemphigoid Diseases – Molecular Pathways and their Therapeutic Potential. Im Jahr 2018 haben Mitarbeiter der Klinik wesentlich zur Einwerbung eines Clinician Scientist-Programms der DFG beigetragen, das die wissenschaftliche Ausbildung forschender Kliniker verbessern soll. In den letzten Jahren haben sich aus der Lubecker Hautklinik heraus 2 eigenstandige Institute neu etabliert. Hierzu zahlen das Institut fur Entzundungsmedizin unter der Leitung von Prof. Diamant Thaci, in dem klinische Studien zu entzundlichen Hauterkrankungen initiiert und koordiniert werden und die Versorgung von Patienten mit entzundlichen Dermatosen stattfindet. Daneben ist aus der Hautklinik heraus das Lubecker Institut fur Experimentelle Dermatologie (LIED) entstanden, in dem derzeit 5 Professoren mit ihren jeweiligen Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Themen der Entzundung an der Haut forschen. Die interdisziplinaren wissenschaftlichen Aktivitaten zur Entzundung an der Haut am Lubecker Campus werden seit 2015 in einem Center for Research on Inflammation of the Skin (CRIS) gebundelt. CRIS erhielt kurzlich die Zusage fur ein eigenstandiges Forschungsgebaude, das nach § 91 Grundgesetz durch Bund und Land finanziert wird und derzeit im Zentrum des Lubecker Campus entsteht. Der Ausbau der Forschungsstrukturen der Klinik ging mit der Einrichtung von Spezialambulanzen fur verschiedene entzundliche Hauterkrankungen, aber auch fur die Versorgung von Hautkrebs und chronischen Wunden einher. Die Klinik verfugt uber ein zertifiziertes Hautkrebszentrum und ist Teil der Lubecker universitaren Gefas- und Krebszentren. Weitere wichtige Pfeiler der klinischen Versorgung sind zertifizierte diagnostische Einsendelabore fur Dermato-Histopathologie und kutane Autoimmunerkrankungen.
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