Patientenzahlen im Rahmen der COVID-19-Pandemie in einer zentralen Notaufnahme

2020 
Seit Ende Marz wurde deutschlandweit das Gesundheitswesen auf einen Notbetrieb umgestellt, um Ressourcen fur die sich ausbreitende Coronavirus-disease-2019-Pandemie (COVID-19-Pandemie) zu schaffen. Ziel der Arbeit ist es, das Aufkommen von Notfallpatienten zur Zeit der Pandemie zu untersuchen, um Ruckschlusse auf den Einfluss der COVID-19-Pandemie auf das Patientenaufkommen in einer Notaufnahme ziehen zu konnen. Im Rahmen einer deskriptiven epidemiologischen Studie wurden in dem Zeitraum vom 01.02. bis zum 30.04.2019 sowie vom 01.02. bis zum 30.04.2020 patientenbezogene Daten von insgesamt 19.357 Fallen in der zentralen Notaufnahme des Klinikums rechts der Isar erhoben und anonymisiert ausgewertet. Trotz steigender Patientenzahlen von 2019 auf 2020 kam es von Februar auf Marz 2020 zu einem deutlichen Abfall der Notfalle bis auf ein Niveau unter das von 2019, der im April weiter anhielt. Dies betraf insbesondere den Fachbereich Unfallchirurgie mit einem Ruckgang des mittleren Patientenaufkommens um etwa 40 %. Im Hinblick auf die Beschwerdebilder im Marz 2020 zeigte sich, dass ein vermehrtes Aufkommen von Unwohlsein (+47 %) und Atemproblemen (+36 %) zu verzeichnen war, wohingegen Ruckenschmerzen (−41 %), Wunden (−29 %), thorakale (−24 %) sowie abdominelle Schmerzen (−23 %) deutlich seltener vertreten waren als im Vorjahr. Bezogen auf den Schweregrad der Beschwerden wirkte sich der Ruckgang vor allem auf Beschwerdebilder mit niedriger Dringlichkeitsstufe aus. Im Rahmen der COVID-19-Pandemie kam es zu einem deutlichen Ruckgang des Patientenaufkommens in einer der grosten Notaufnahmen in Munchen. Dies sollte bei bestehenden Krankenhauskapazitaten vermieden werden, um potenziell gesundheitlichen Schaden durch eine aufgeschobene oder ausbleibende notfallmasige Vorstellung vorzubeugen.
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