Tödliche Urosepsis durch verzögerte Diagnose einer urogenitalen Melioidose

2013 
Kasuistik: Ein 54-jahriger Diabetespatient mit bekanntem Alkoholabusus wurde mit therapierefraktarem, fieberhaftem Harnwegsinfekt nach Thailandaufenthalt stationar aufgenommen. Nach Fehldiagnose von Burkholderia pseudomallei als Burkholderia cepacia im Urin kam es unter insuffizienter antibiotischer Therapie zur systemischen Ausbreitung der abszedierenden Harnwegsinfektion, woran der Patient im septischen Schock mit respiratorischem Versagen verstarb. Ergebnisse: Die korrekte Spezies-Identifizierung erfolgte durch 16S rRNA-Gen-Sequenzierung. Zudem gelang post mortem der Nachweis von Burkholderia pseudomallei aus Prostatagewebe mittels PCR und Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung. Schlussfolgerung: Die biochemische Differenzierung von Bakterien des Genus Burkholderia ist auf Speziesebene unzuverlassig. Wenn die klinische Anamnese eine B. pseudomallei Infektion wahrscheinlich erscheinen lasst, sollten molekulare Identifikationsverfahren erganzt werden. Bei Verdacht auf abszedierende Prozesse sollte die Antibiotika-Dosierempfehlung am oberen Rand des Dosisspektrums gewahlt werden.
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