language-icon Old Web
English
Sign In

Salz und Blutdruck

1986 
Aus diesem relativ kurzen uberblick eines komplexen Problems ergibt sich offenbar, dass existierende Daten uber den Zusammenhang zwischen Salzkonsum und Blutdruck nicht eindeutig sind. Experimentelle und klinische Studien, besonders in bezug auf Zellmembrantransport von Natrium zeigen klar, dass Natrium eine wichtige Rolle bei der Blutdruckregulation spielt. Anderseits ist nicht bekannt, ob die Beziehung zwischen Blutdruck und Salzkonsum mehr oder weniger linear ist oder einen Schwellenwert aufweist, uber welchem Salzkonsum keinen wesentlichen Einfluss hat. Epidemiologische Studien, trotz all ihrer erwahnten Mangel, lassen eine eher lineare Beziehung vermuten, doch fehlt es an Studien an gesunden Menschen, in welchen stufenweise Erhohung bzw. Reduktion des Salzkonsums mit dem Blutdruck korreliert wurde. Besonders vom Standpunkt der Bevolkerungsstrategie zur Verhutung der Hypertonie durch Linksverschiebung der Blutdruckverteilung ware eine zuverlassige Dosiswirkungskurve von grossem Nutzen. Die zitierten Interventionsstudien lassen jedoch vermuten, dass Veranderungen im Salzkonsum entsprechende Veranderungen im Blutdruck verursachen, wenn auch nicht alle Studien diesbezuglich einheitlich sind. Es wurde versucht, Ausnahmen zu erklaren und vom Gesichtspunkt der Bevolkerungsstrategie zu deuten. Es ist wahrscheinlich, dass ausser Natrium auch andere Kationen, insbesondere Kalzium, den Blutdruck mitbestimmen. Es besteht jedoch kein wissenschaftlicher Grund zur Annahme, dass dabei dem Natrium eine rein sekundare Bedeutung zukommt. In Betrachtnahme des Gesamtbildes trafe eher das Gegenteil zu, doch ist die Frage nicht von praktischer Bedeutung, da zureichende Kalziumzufuhr ohnehin von eigenstandiger Wichtigkeit fur die Ernahrung ist.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    41
    References
    3
    Citations
    NaN
    KQI
    []