Die bilaterale renale Onkozytose als diagnostische und therapeutische Herausforderung

2016 
Die renale Onkozytose ist eine sehr seltene Erkrankung mit dominant beidseitigem Nachweis multipler Nierentumoren und kann den Kliniker vor erhebliche diagnostische als auch therapeutische Probleme stellen. Wir berichten von einem 60-jahrigen mannlichen Patienten mit inzidentellem Nachweis mehrerer bilateraler und kontrastmittelaufnehmender renaler Raumforderungen unterschiedlicher Grose in der Computertomographie. In einem zweizeitigen Vorgehen wurden die Tumoren des Patienten jeweils vollstandig und nierenerhaltend reseziert. Die histologische Beurteilung aller entfernter Tumoren erbrachte den Nachweis reiner Onkozytome, der postoperative Verlauf war jeweils unauffallig und die Nierenfunktion in der 6‑monatigen Nachbeobachtung stabil. Die Herausforderung hinsichtlich Diagnostik und Therapie bei diesem Krankheitsbild liegt in der primaren Unterscheidung zwischen dem benignen Onkozytom, dem chromophoben Nierenzellkarzinom und Hybridkonstellationen, die allesamt mit einer renalen Onkozytose assoziiert sein konnen. Nach unserer Auffassung sollte aufgrund der Limitierungen von Bildgebung und Biopsie daher eine operative Freilegung und – wenn moglich – eine organerhaltende Tumorresektion erfolgen. Andererseits mussen vor dem Hintergrund der therapieassoziierten Morbiditat und der grundsatzlich guten Prognose dieser Erkrankung die Therapiealternativen mit dem Patienten besprochen werden. In diesem Fallbericht werden die verschiedenen Moglichkeiten und auch die internationale Datenlage zur renalen Onkozytose konzise diskutiert.
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