Medikamentöse Therapie primär nichthormonell bedingter männlicher Fertilitätsstörungen

2019 
Die Pharmakotherapie stellt neben Masnahmen der assistierten Reproduktion und operativen Eingriffen eine wichtige Saule in der Behandlung mannlicher Fertilitatsstorungen dar. Eine pathophysiologisch begrundete Therapie ist nicht nur bei verschiedenen Formen des hypogonadotropen Hypogonadismus oder der Hyperprolaktinamie etabliert, sondern auch bei Infektionen und Entzundungen des mannlichen Genitaltrakts moglich. Neben dem erreger- und resistenzgerechten Einsatz von Antibiotika liegen Daten fur nichtsteroidale Antiphlogistika, Glukokortikosteroide, Mastzellblocker und Antioxidanzien vor. Ejakulations- und Emissionsstorungen konnen mit α‑Sympathomimetika, Imipramin oder Brompheniramin behandelt werden; als wirksame Medikation bei Erektionsstorungen sind Phosphodiesterase-5-Inhibitoren verfugbar. Wesentlich problematischer ist dagegen die Frage nach Therapieoptionen bei Patienten mit Einschrankungen der Ejakulatqualitat ohne erkennbare Ursache. Fur verschiedenste Medikamente liegen Studiendaten mit nicht ausreichendem Evidenzgrad vor. Neuere Metaanalysen sprechen fur eine begrenzte Wirksamkeit von Antiostrogenen wie Tamoxifen oder Clomifen; vielversprechende Ergebnisse fanden sich nach Behandlung mit follikelstimulierendem Hormon. Zunehmende Aufmerksamkeit erlangen Antioxidanzien und Spurenelemente. Fur die als Nahrungserganzungsmittel vertriebenen Kombinationspraparate liegen jedoch keine adaquat kontrollierten klinischen Studien vor.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    56
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []