MRT-Lungenvolumetrie bei Feten mit kongenitaler Zwerchfellhernie: Pränatale Vorhersage der Notwendigkeit eines Patch-Verschlusses des Zwerchfelldefektes

2014 
Zielsetzung: In Abhangigkeit von der Defektgrose wird der Zwerchfelldefekt bei Patienten mit kongenitaler Zwerchfellhernie (CDH) entweder durch eine primare Naht oder durch Einnahen eines Kunststoff-Patches verschlossen. Untersucht wurde in der vorliegenden Studie die Moglichkeit, die Notwendigkeit eines Patch-Verschlusses bei Patienten mit CDH, basierend auf dem relativen fetalen Lungenvolumen (observed/expected (o/e) MR-FLV), bereits pranatal vorherzusagen. Material und Methodik: 247 Feten mit CDH erhielten zwischen der 24.-39. Schwangerschaftswoche eine MRT-basierte Lungenvolumetrie zur Ermittlung des o/e MR-FLV. Die prognostische Qualitat des o/e MR-FLV hinsichtlich der Notwendigkeit eines Patch-Verschlusses wurde mittels ROC-Analyse und logistischer Regressionsanalyse beurteilt. Zusatzlich wurde die prognostische Wertigkeit der fetalen Leberposition (herniert/nicht herniert) untersucht. Ergebnisse: 77% Patienten mit CDH (190/247) benotigten einen Patch zum Verschluss des Zwerchfelldefektes und bei 23% (57/247) konnte der Defekt durch eine Naht primar verschlossen werden. Das mittlere o/e MR-FLV der Feten mit Patch-Verschluss war signifikant kleiner (27,7 ± 10,2%) als das der Feten mit Primarverschluss (40,8 ± 13,8%, p < 0,0001, AUC=0,786). Bei einem pranatal ermittelten o/e MR-FLV von 20% benotigen 92% der Patienten einen Patch-Verschluss, verglichen mit nur 24% der Feten bei einem o/e MR-FLV von 60%. Die Position der fetalen Leber wahrend der MR-Untersuchung zeigte ebenfalls einen signifikanten Einfluss auf den postnatalen Patch-Bedarf (p < 0,0001) und konnte zusatzlich zum o/e MR-FLV die prognostische Genauigkeit verbessern (AUC=0,827). Schlussfolgerungen: Bei Patienten mit CDH ermoglicht das pranatal ermittelte o/e MR-FLV eine hochwertige Vorhersage bezuglich der Notwendigkeit eines Patches zum Verschlusses des Zwerchfelldefektes. Die fetale Leberposition zusatzlich zum o/e MR-FLV verbessert die prognostische Genauigkeit der pranatalen Abschatzung der Wahrscheinlichkeit des Patch-Bedarfs. E-Mail: Claudia.Hagelstein@umm.de
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