Priorisierung oder unbegrenzte Ressourcen in Orthopädie und Unfallchirurgie

2019 
Die Entwicklung des Gesundheitswesens in Deutschland stost zunehmend an personelle und okonomische Grenzen. Ein gesellschaftlicher Konsens und ein politisches Konzept, an welcher Stelle Schwerpunkte gefordert werden und fur welche Leistungen das Geld vornehmlich ausgegeben werden soll, existiert in der Breite nicht. Sobald sich abzeichnet – und das ist jetzt! – dass die Ressourcen begrenzt sind, muss eine Priorisierung greifen, um die alternativ drohende Rationierung von Leistungen zu vermeiden. Das Ziel einer Priorisierung ist es, die vorhandenen, jedoch beschrankten Ressourcen rational und damit optimal zu nutzen. Medizinischer Fortschritt und der Bezug auf die demografische Entwicklung sind dabei die Stellgrosen. Die individuelle Versorgung des Patienten, seine Bedurftigkeit, seine Abhangigkeit von dem Zugang zu einer Behandlung sind die Grundlagen ethischen Handelns und mussen fur Arzte und fur die Pflege – schlieslich sind sie im komplexen Gesundheitswesen die Anwalte der Patienten – im Mittelpunkt stehen. Zugleich muss ungerechtfertigtes Anspruchsdenken zuruckgewiesen werden, ebenso wie eine fachliche Besitzstandswahrung. Effizienz und wirtschaftliche Betrachtung in Diagnostik und Behandlung schliesen sich nicht aus. Der Arzt versteht sich als Mittler zwischen den Anspruchen der zu versorgenden Patienten, deren Realisierung fur das Individuum und den vorhandenen Ressourcen im Gesundheitssystem.
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