Lärmwirkungen in psychiatrischer Sicht

1958 
In einer ersten neuropsychiatrischen Betrachtungsweise begegnet uns im Larm ein organisch und psychogen wirkendes toxisches Agens, welches durchaus zu psychiatrischen Larmschaden fuhren kann, die in die Gruppe der psychosomatischen und Zivilisationskrankheiten gehoren, wie sie von somatologischer Seite her beschrieben wurden, vor allem auf dem Gebiete des Kreislaufes. In einer zweiten psychologisch-anthropologischen Sicht begegnet uns im Larm einerseits ein primitiv-animalisches Phanomen, andererseits ein kulturfeindliches Agens, welches zwar nicht allein, aber zusammen mit anderen Erscheinungen des heutigen Lebens die Gefahr einer menschlichen und geistigen Niveausenkung, aber auch einer eigentlichen Sinnentleerung bezuglich des echt Humanen heraufbeschwort. Es scheint mir, das auch diese Betrachtungen mit in die psychiatrische und arztliche Diskussion uber die Larmbekampfung beim Menschen gehoren und eine entschiedene Stellungnahme im Kampf gegen vermeidbaren Larm formulieren helfen.
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