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Definitionen des Reizdarmsyndroms

2017 
Das Reizdarmsyndrom wird immer noch von vielen als modernes Zivilisationsproblem abgestempelt und nicht als eigenstandige Krankheit wahrgenommen. Tatsachlich gibt es aber bereits seit 3000 Jahren Berichte uber das Reizdarmsyndrom, und die systematische Erfassung und wissenschaftliche Analyse von Symptomclustern, die sich bei betroffenen Patienten regelhaft finden, ermoglichten auch die Entwicklung von symptombasierten Diagnosekriterien und somit die Etablierung eines eigenstandigen Krankheitsbilds. Diese Diagnosekriterien wurden von internationalen Experten uber die Jahrzehnte stetig weiterentwickelt und wurden zuletzt im Jahr 2016 im Rahmen der Rom-IV-Konsensusprozesse als „Rom-IV-Kriterien“ publiziert. Diese symptombasierten Krankheitsdefinitionen bilden bis heute die Grundlage fur die gezielte Erforschung der Epidemiologie, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie des Reizdarmsyndroms. Dennoch hat sich im klinischen Alltag und in wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass auch Patienten mit anderen abdominellen oder gynakologischen Erkrankungen die Reizdarmkriterien erfullen konnen, sodass ein gewisses Mas an Ausschlussdiagnostik auch heute noch erforderlich bleibt, um die Diagnose Reizdarm zu sichern. Fur die Zukunft hofft man auf die derzeit intensiv beforschte Etablierung von spezifischen diagnostischen Biomarkern des Reizdarmsyndroms.
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