Fehler in der Medizin und Patientensicherheit

2019 
Wie bei jeder menschlichen Tatigkeit treten auch in der Medizin Fehler auf, von denen ein Teil Patientenschaden verursacht. Arztfehler und iatrogene Schaden sind also im Grunde unvermeidbar. Ihre Epidemiologie wurde in der Harvardstudie, einer Krankenblattstudie grundlich abgeklart: Im Staate New York kam es bei 3,7 % der stationaren Akutkrankenhausbehandlungen zu behandlungsbedingten Patientenschaden, von denen 28 % fehlerverursacht waren. Auch Beobachtungsstudien, Sektionen, Schlichtungsverfahren liefern Erkenntnisse uber Fehler und Schaden, die aber alle in ihren zahlenmasigen Ergebnissen der notigen Verlasslichkeit entbehren, und nur zu (Risiko-)Schatzungen taugen. Die Qualitat von arztlicher Arbeit und Pflege ist mit „Messungen“ nicht zu erfassen. Dem geschadigten Patienten, der seinen Arzt in Haftung nimmt, stehen Stellen zur (ausergerichtlichen) Schlichtung zur Verfugung. Von der Industrie konnen wir lernen, dass besonders komplexe Systeme und Arbeitsgange das Auftreten von Schaden und – gelegentlich – Katastrophen begunstigen. Von der Luftfahrt, dass die Sicherheit eines Fluges nicht zuletzt vom sozialen Klima im Cockpit, also zwischen Kapitan und 1. Offizier abhangt. Dem entspricht unsere Erkenntnis, dass die Patientensicherheit auch von der Gute der Kommunikation, mit dem Patienten und im Team, abhangt. Vermehrtes Reden wahrend einer Behandlung verbessert nicht nur die Ergebnisse, sondern senkt auch die Kosten.
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