Welche Faktoren fördern und behindern die Umsetzung migrationssensibler Versorgung? Eine exemplarische Fokusgruppenbefragung von Gesundheitspersonal in der Rehabilitation

2020 
Hintergrund Menschen mit Migrationshintergrund nehmen trotz eines hoheren Bedarfs rehabilitative Leistungen seltener in Anspruch und weisen ungunstigere Ergebnisse auf als Menschen ohne Migrationshintergrund. Migrationssensible Versorgungsstrategien konnen einen Beitrag leisten, Barrieren abzubauen, denen Menschen mit Migrationshintergrund im Gesundheitssystem begegnen. Ziel der vorliegenden Studie ist es, hindernde und fordernde Faktoren fur die Implementierung solcher Strategien aus der Perspektive von Gesundheitspersonal zu ermitteln. Methodik Die Untersuchung basiert auf 8 qualitativen leitfadengestutzten Fokusgruppeninterviews mit insgesamt 50 MitarbeiterInnen unterschiedlicher Berufsgruppen in orthopadischen Rehabilitationseinrichtungen in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein. Ergebnisse Das Gesundheitspersonal erachtet eine migrationssensible Versorgung als notwendig und ist motiviert, entsprechende Masnahmen umzusetzen. Als Hindernis fur die Implementierung werden v. a. fehlende personelle und finanzielle Ressourcen genannt, u.a. fur das Einstellen zusatzlicher mehrsprachiger MitarbeiterInnen. Optimierungspotenziale wurden im Hinblick auf die fehlende Migrationssensibilitat von Versorgungstragern gesehen. Schlussfolgerung Die aufgezeigten Barrieren mussen uberwunden werden, um den Einsatz migrationssensibler Versorgungskonzepte zu fordern. Diese konnen der Ausgangspunkt fur eine uber Migrationssensibilitat hinausgehende diversitatssensible Versorgung sein, die auch der Rolle weiterer Diversitatsmerkmale Rechnung tragt.
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