Schwerverletztenversorgung durch Notärzte aus unterschiedlichen Fachgebieten

2021 
Die S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung stellt den definierten Rahmen fur eine leitliniengerechte Erstversorgung des schwer verletzten Patienten dar. Mutmaslich werden diagnostische und therapeutische Entscheidungsfindungen in der Praklinik durch die klinische Expertise aus dem Fachgebiet des Notarztes mitbeeinflusst. Retrospektive, multizentrische Studie aus Daten der ADAC (Allgemeiner Deutscher Automobil-Club e. V.) Luftrettung und des TraumaRegister der Deutschen Gesellschaft fur Unfallchirurgie®. Im Untersuchungszeitraum von 2011 bis 2015 konnten 11.019 schwer verletzte Patienten eingeschlossen und der Versorgung durch Notarzte aus den Fachgebieten Anasthesie (ANA), innere Medizin (INN) und Chirurgie (CHIR) zugeordnet werden. Durch ANA wurden 81,9 %, durch INN 7,6 % und durch CHIR 10,5 % versorgt. Praklinisch wurden 40,5 % der Patienten intubiert (ANA 43,0 %, INN 31,2 %, CHIR 28,3 %; p < 0,001), 5,5 % haben eine Thoraxdrainage (ANA 5,9 %, INN 4,2 %, CHIR 2,8 %; p = 0,004) und 10,8 % eine Katecholamintherapie erhalten (ANA 11,3 %, INN 8,3 %, CHIR 8,3 %; p = 0,022). Bewusstlose Patienten wurden in 96,0 % intubiert (ANA 96,1 %, INN 97,7 %, CHIR 93,9 %; p = 0,205). Die Mortalitat wurde nicht durch die fachliche Herkunft des Notarztes beeinflusst. In diesem Kollektiv aus dem Bereich der Luftrettung zeigten sich in den Gruppen Unterschiede bei der Indikationsstellung zu invasiven Masnahmen, die moglicherweise durch die jeweilige klinische Expertise bedingt sind. Am Beispiel der Intubation konnte gezeigt werden, dass Leitlinienempfehlungen in hohem Mase – unabhangig von der Fachgebietszugehorigkeit des Notarztes – umgesetzt werden.
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